Forscher nehmen an, dass das Corona-Virus, das derzeit die ganze Welt in Atem hält, von chinesischen Wildtiermärkten ausging. Angeblich soll das gefährliche Virus über den Verzehr von Fledermäusen auf den Menschen übergesprungen sein.
Auf EU-Ebene hat es vor wenigen Tagen den ersten Versuch gegeben, Covid-19 politisch zu instrumentalisieren. Die Fraktion der Vereinten Europäischen Linken hat dem EU-Parlament einen Änderungsantrag zur Abstimmung vorgelegt, der das Ziel hatte, Handel, Haltung und Verzehr von Wildtieren in der EU stark zu beschränken. Mit dem Antrag sollte, den Einbringern zu Folge, das Risiko zukünftiger Zoonoseausbrüche verringert werden.
Ein derartiges Verbot des Handels und des Konsums von Wildtieren, zu denen auch unsere jagdbaren Wildarten und Fische zählen, hätte weitreichende Folgen für die Jagd, die Fischerei und den Naturschutz in Europa und weltweit haben können.
Am 16. April stimmte eine Mehrheit der Mitglieder des Europäischen Parlaments gegen einen Änderungsantrag. 186 Abgeordnete waren für den Antrag, 53 enthielten sich und die große Mehrheit von 449 lehnte die Änderung ab.
Der Zusammenschluss der europäischen Jagdverbände FACE unterstrich in einem Schreiben an alle Abgeordneten, dass es im Bereich Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und öffentliche Gesundheit im Hinblick auf den Handel mit Wildtieren innerhalb Europas bereits strenge Vorschriften gibt. Der Handel mit Wildtieren ist in der EU gut reguliert. Es gibt sogar einen Aktionsplan gegen den Handel mit wildlebenden Tieren und Pflanzen.
Auch die Universität Oxford bezog Stellung. Ihrer Ansicht nach sind pauschale Verbote „nicht realisierbar, da sie die Komplexität des weltweiten Wildtier- und Wildfleischhandels missachten“. Der ehemalige Direktor des „Centre for Wildlife Management“ an der Universität von Pretoria, Südafrika findet noch deutlichere Worte. Die internationale Tierrechtsszene unterscheide nicht zwischen legalem Handel mit Wildtiererzeugnissen einerseits und der Wilderei bzw. dem illegalen und unkontrollierten Buschfleischhandel andererseits. Dabei ist klarzustellen, dass die gefährlichen zoonotischen Krankheiten nicht von den jagdbaren Wildarten, sondern von den illegal gehandelten Primaten, Nagern und Fledermäusen übertragen werden, so die Wissenschaftler der Universität Pretoria.