Märzhasen

18. März 2021

Beim Feldhasen herrscht gerade Hochbetrieb. Seit Jänner ist nämlich Rammelzeit und Frau Hase darf entscheiden, mit wem sie sich paaren will. Die Männchen müssen den Weibchen in dieser Zeit deshalb immer wieder aufs Neue ihre Ausdauer und Kraft beweisen. Dafür laufen sie um die Wette und teilen auch schon den ein oder anderen Pfotenhieb an den Kontrahenten aus. Eine Häsin paart sich normalerweise in kürzester Zeit mit mehreren Männchen. So kommt es nicht selten vor, dass an einem Wurf mehrere Väter beteiligt sind.

Die Rammelzeit geht bei den Feldhasen bis in den späten Frühling hinein. Die ersten Junghasen des Jahres werden schon im Februar/März geboren. Man nennt sie deshalb auch Märzhasen. Anschließend kann das Weibchen im selben Jahr noch bis zu zwei Würfe mit je zwei bis fünf Jungen haben. Diese besondere Fruchtbarkeit lässt sich auf die Fähigkeit zurückführen, dass eine Häsin bereits während der Tragzeit schon wieder befruchtet werden kann. Das ist möglich, weil die Gebärmutter der Häsinnen geteilt ist. Während sich in einem Gebärmutterteil die Embryonen entwickeln, können sich im anderen Teil schon wieder neue Eizellen einnisten. Dieses Phänomen nennt man Superfötation.

Schneehasen beginnen das Jahr etwas gemächlicher. Ihre Paarungszeit beginnt erst, wenn die Feldhasen bereits ihren ersten Wurf hatten, nämlich im März. Schneehäsinnen setzen anders als Feldhäsinnen auch nur zwei Mal im Jahr und die Würfe sind mit zwei bis drei Jungen pro Wurf kleiner. Doch auch Schneehasen profitieren von der Fähigkeit der Superfötation. In den kurzen Bergsommern kommt ihnen diese Anpassung sehr zugute.

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