Jungjägerfeier in der Forstschule Latemar: Jagd und Social Media
31. Mai 2023
219 Jungjäger, 40 Frauen und 179 Männer erhielten im vergangenen Jahr den Jagdbefähigungsausweis vom Amt für Jagd und Fischerei. Der Südtiroler Jagdverband lud zu einer Feier in die Forstschule Latemar.
Um ihren Eintritt ins Jägerleben zu feiern, lud der Südtiroler Jagdverband gemeinsam mit dem Amt für Jagd und Fischerei die Neo-Jägerinnen und -Jäger zu einem Vortragsabend in die Forstschule Latemar ein. Die Akademische Jagdwirtin Christine Fischer sprach darüber, wie Jäger Social Media gewinnbringend nutzen können, aber auch darüber, was dabei schief gehen kann. Fischer ist Jägerin, Autorin, Bloggerin und als Referentin in der jagdlichen Aus- und Fortbildung tätig.
„Wer die Jagd auf das bloße Erlegen von Wildtieren reduziert, unterschlägt die Vielfalt des jagdlichen Handwerks und die Verantwortung, die die Jäger für die Gesellschaft und für die Natur übernehmen“, so Fischer. Sie stellen das gesunde, regionale Wildfleisch her, leisten als Naturpädagogen einen Beitrag gegen die Naturentfremdung, sind kulturelle Bewahrer der jagdlichen Traditionen und Partner im Kampf gegen den Klimawandel, indem sie beim Umbau der Wälder eine Schlüsselrolle in Kooperation mit der Forstbehörde übernehmen. Jäger sind als Tierschützer in der Kitzrettung und bei Wildunfällen im Einsatz, sind aktive Förderer der Nachhaltigkeit und nutzen die Wildbestände so, dass diese auch für nachkommende Generationen erhalten bleiben. Sie sind Dienstleister für die Gesellschaft, wenn es um Wildtiere in der Stadt, um Seuchenprävention oder um invasive Arten geht. Die von den Jägern in Österreich jährlich unentgeltlich geleistete Arbeit im Dienst der Allgemeinheit entspricht der Leistung von 5.300 Berufsjägern. Jäger fördern die Biodiversität, pflegen Lebensräume des Wildes und liefern der Wissenschaft wertvolle Daten. Dank der Jägerschaft werden viele wildbiologische Studien realisiert, auch dies ein wichtiger Dienst für die Allgemeinheit, so die Referentin.
Von den 311 Kandidaten, die 2022 zur Theorieprüfung angetreten sind, haben 243 die Prüfung bestanden. Zur Schießprüfung kamen 273 Kandidaten und 71% von ihnen trafen ins Schwarze, resümierte der stellvertretende Landesforstdirektor und derzeitige Direktor des Amtes für Jagd und Fischerei, Florian Blaas. Er unterstrich die tragende Rolle der Jäger bei der Regulation der Wildbestände zum Schutz vor Wildschäden und überbrachte die Grüße des für die Jagd zuständigen Landesrates Arnold Schuler, der leider verhindert war: „Als Landesrat möchte ich alle Jungjägerinnen und -jäger ermutigen, ihre Verantwortung gegenüber der Natur und den Wildtierbestand stets im Blick zu behalten. Das Jagen ist in unserem Land nicht nur eine Tradition, sondern es stellt auch einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz dar. Wir brauchen motivierte junge Leute, die in der Wildregulierung aktiv mitwirken.“, so der Landesrat.
In Südtirol werden Neo-Jäger im ersten Jagdjahr von einem erfahrenen Jäger begleitet und in die jagdliche Praxis gewissenhaft eingewiesen. Dennoch „gibt es in der Jagd nichts, was es nicht gibt“, so die Einsicht des Landesjägermeisters Günther Rabensteiner, die er den Anwesenden mit auf den Weg gab. Umso wichtiger ist es, dass sich die Jäger ihrer Verantwortung bewusst sind und diese so gut es geht erfüllen, betonte der Landesjägermeister.