Unser Jagdhund: Fellpflege im Frühjahr

15. April 2021

Von Tierärztin und Jägerin Dr. Judith Kristler Pallhuber

Im Frühjahr und Herbst steht bei unseren vierbeinigen Jagdkameraden der Fellwechsel an. Im Frühjahr fällt er stärker aus, sollte aber nicht länger als sechs bis acht Wochen dauern. Hündinnen vor und während der Läufigkeit, kastrierte Tiere und ältere Hunde können einen stärkeren Fellwechsel haben, zudem bewirken Stress, schlechtes Futter, Parasiten oder Erkrankungen abnormen Haarausfall. Rassen mit viel Unterwolle (z.B. Labrador, Retriever) haben einen stärkeren Fellwechsel als kurzhaarige Rassen (z.B. Magyar Vizsla) oder drahthaarige. Und es gibt Rassen, die gar keinen Fellwechsel vollziehen, etwa Pudel und daraus entartete Kreuzungen.

Während des Fellwechsels ist der Eiweißbedarf des Tieres erhöht, vor allem Keratin wird mehr verbraucht. Unterstützen kann man den Hund in dieser Phase mit Futterzusatzstoffen, die Biotin, Vitamin B oder Bierhefe enthalten, mit hochwertigen Fetten wie Leinöl, Distelöl, Lachsöl, oder Schwarzkümmelöl. Dabei sollte man es aber nicht zu gut meinen, da zu viel Fett Durchfall verursachen kann. Eine artgerechte, ausgewogene Fütterung ist jetzt noch wichtiger. Bei Fragen dazu sollte man sich an seinen Tierarzt oder qualifizierte Fütterungsberater wenden.

Zusätzlich sollte man den Hund regelmäßig bürsten. So erkennt man schnell, ob irgendwo eine kahle Stelle im Fell auftritt, Rötungen der Haut oder ein Parasitenbefall vorliegt. Man ertastet so vielleicht auch schneller einen Knoten oder eine ungewöhnliche Struktur am Körper des Hundes. Drahthaarige Hunde sollten regelmäßig getrimmt werden, da ist der Hundefriseur der ideale Ansprechpartner. Das Fell hat nicht nur im Winter eine isolierende Funktion, sondern auch im Sommer. Es ist deshalb nicht zwingend nötig, lang- oder dicht behaarte Hunde im Sommer kurz zu scheren.

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