Die Goldene Auerhenne

Die Goldene Auerhenne

Es gibt immer mehr Reviere im Land, die für unsere Wildtiere aktiv werden. Sie sensibilisieren die Menschen, Rücksicht auf das Wild zu nehmen, sie implementieren neue Jagdstrategien, sie arbeiten mit den Schulen zusammen und sie führen Lebensraumverbesserungen durch.

Dieser ehrenamtliche Einsatz kommt der Natur als Ganzes zugute.

Der Südtiroler Jagdverband will diese Reviere nun mit einem speziellen Preis würdigen und schreibt den SJV Wild- und Naturschutzpreis „Goldene Auerhenne“ aus. Der Preis wird jedes Jahr an ein Jagdrevier vergeben, welches besonders hervorsticht. Das Revier wird mit einem Preis geehrt und erhält eine Prämie über 1.000 Euro. Das Reglement und das Formular zum Ansuchen findet sich unten.

 

Foto: Thomas Gantioler

Reglement

Wer kann teilnehmen?

Alle Südtiroler Jagdreviere kraft Gesetzes

Welche Projekte können eingereicht werden?

Ausgezeichnet werden besondere Leistungen in den folgenden Bereichen:

  • Lebensraumpflege für Raufußhühner und andere Arten (z.B. Pflege von Almflächen, Feldgehölzen und Hecken, Steinhaufen und Trockenmauern, Brachstreifen und Verbissgehölzen)
  • Bewusstseinsbildung bei Kindern und Erwachsenen (Wildpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit)
  • Entfernung oder Markierung von Gefahrenquellen für das Wild (Hindernisse wie ungenutzte Zäune, Kabel und Netze, Wasserbecken)
  • Einsammeln von Müll im Revier
  • Kitzrettung
  • Schutz der Waldverjüngung
  • Biotopvernetzung
  • Anbringen von Nistkästen
  • Weitere Maßnahmen zugunsten des Wildes (z.B. freiwilliges Monitoring einer Wildart)
  • Mitarbeit an wissenschaftlichen Studien

Es können auch weitere zweckmäßig erscheinende Leistungen berücksichtigt werden.

Welche Kriterien gelten für die Vergabe?

Die Jury beurteilt folgende Kriterien:

  • Idee (Initiative, Originalität, Zielsetzung)
  • Umsetzung (Arbeitsaufwand, Kommunikation, Erfolgskontrolle, Zusammenarbeit mit Dritten)
  • Wirkung (Auswirkungen auf die Wildtiere, Nutzen für die Natur, Breitenwirkung und Lerneffekt)

Wie können sich die Reviere bewerben?

Die Reviere können sich jedes Jahr bis Ende Februar mit dem Bewerbungsformular für die Goldene Auerhenne in der Geschäftsstelle des Südtiroler Jagdverbandes unter info@jagdverband.it bewerben.

Wie ist die Jury zusammengesetzt?

Über die Auswahl des Preisträgers entscheidet der Landesvorstand. Dieser besteht aus dem Landesjägermeister und seinen beiden Stellvertretern, den 8 Bezirksjägermeistern Südtirols, sowie den Vertretern der italienischen und der ladinischen Sprachgruppe im Landesvorstand. Außerdem ist auch der Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbandes Teil der Jury.

Was gibt es zu gewinnen?

Die drei besten Projekte werden für den Preis nominiert. Die Nominierten erhalten je ein gerahmtes Diplom sowie ein Preisgeld von 500 €. Der Sieger erhält eine aus Holz geschnitzte Auerhenne sowie ein Preisgeld von 1.000 €. Die Jury behält sich das Recht vor, die Anzahl der nominierten Jagdreviere bei Bedarf anzupassen. Die Auszeichnung wird jährlich im Rahmen der Vollversammlung des Südtiroler Jagdverbandes verliehen.

Gewinner und nominierte Reviere – Ausgabe 2025

Die Gewinner

Jagdrevier Klausen

Bei den starken Mitbewerbern war es nicht ganz einfach, sich durchzusetzen und herauszustechen. Das Revier Klausen hat das durch die zahlreichen und vielfältigen Einsätze in den unterschiedlichsten Bereichen dennoch geschafft. „Wild, nachhaltig, traditionell, ökologisch und leidenschaftlich“ das sind die Leitworte, nach denen das Revier Klausen sich seit vielen Jahren ausrichtet. Daher sehen die Klausner Jägerinnen und Jäger in ihrem Auftrag auch mehr, als „nur Jagd“, wie sie selbst sagen.

Im Einsatz für das Wild und deren Lebensräume sind die Jägerinnen und Jäger stets bemüht. 430 geleistete Stunden bei der Kitzrettung und rund 220 Stunden im Rahmen von Lebensraumverbesserungen leisteten die Reviermitglieder im Jahr 2024. Weiters beteiligt sich die Jägerschaft an Wildstanderhebungen und liefert wichtige Beobachtungs- und Zähldaten.

Besonders die Öffentlichkeitsarbeit ist dem Revier ein wichtiges Anliegen, weshalb in diesem Bereich viele Reviermitglieder tatkräftig anpacken. Und zwar sind die Klausner hier sowohl im gastronomischen Bereich, wie auch in Sachen Umweltbildung Vorreiter und Vorbild auf Landesebene.

Seit vielen Jahren sind sie Teil des Birmehlherbstes in Verdings und im Jahr 2024 halfen viele Reviermitglieder beim Landeshubertustag tatkräftig mit. Den Klausner Jäger ist es dabei ein besonderes Anliegen, Wildbret und heimische Lebensmittel aus lokaler Erzeugung anzubieten.

Insgesamt brachten es die Klausner auf über 1.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden im Jahr 2024.

 

Besonders in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung sind die Klausner Vorreiter und Vorbild auf Landesebene.

 

 

Gastronomisch haben die Klausner ebenfalls einiges zu bieten. Besonders großen Wert legen sie dabei auf das heimische Wildbret.

 

Auch die Lebensraumverbesserungen stehen bei den Klausnern auf dem alljährlichen Tätigkeitsprogramm.

 

 

Über 400 Stunden haben die Klausner allein bei der Kitzrettung aufgebracht.

 

 

 

Nominierte Reviere

Jagdrevier Riffian-Kuens

Das Jagdrevier Riffian-Kuens wartet mit einer beeindruckenden Leistung im Bereich Lebensraumverbesserungen auf. In drei Jahren hat die Riffianer Jägerschaft rund 1.000 ehrenamtliche Stunden geleistet. Weiters engagiert sich das Revier auch in der Kitzrettung. Seit 2023 rücken die Jägerinnen und Jäger sogar mit einer reviereigenen Drohne mit Wärmebildkamera zur Jungwildrettung aus. Besonders hervorzuheben ist auch der Einsatz im Bereich Umweltbildung. An einem jagdspezifischen Projekt der örtlichen Grundschule beteiligte sich das Revier ebenfalls mit viel Engagement. Weiters organisierte das Revier eine große Müllsammelaktion, bei der rund zwei LKW-Ladungen an Sperrmüll eingesammelt und fachgerecht entsorgt wurden.

 

Bei einer großen Müllsammelaktion im Jagdrevier von Riffian-Kuens wurden rund zwei LKW-Ladungen Sperrmüll eingesammelt.

 

 

Die Lebensraumverbesserungen sind für die Riffian Jäger eine Herzensangelegenheit. In drei Jahren haben sie dabei rund 1.000 ehrenamtliche Stunden geleistet.

 

Jagdrevier Pfeffersberg

Auch das Jagdrevier Pfeffersberg legt seinen Schwerpunkt auf Lebensraumverbesserungsmaßnahmen. In sechs Jahren wurden ca. 1.500 Arbeitsstunden geleistet. Weiters hat sich die Jägerschaft auch in der Kitzrettung und bei Müllsammelaktionen bemüht. Eine besondere Stärke des Reviers liegt in der Öffentlichkeitsarbeit. Gastronomisch setzt das Revier großen Wert auf hochwertiges Wildbret. Neben dem großen Mitgliederfest der Raika Eisacktal hat das Revier auch beim vergangenen Landeshubertustag tatkräftig mitgearbeitet. Außerdem haben die Jäger den beiden Volksschulen Tils und Tschötsch einen Besuch abgestattet, um den Kindern Wild und Wald näher zu bringen.

 

Der Besuch der Pfeffersberger Jägerschaft war für die Kinder der beiden Volksschulen Tils und Tschötsch ein tolles Erlebnis.

 

 

Auch der Revierleiter Christoph Hilpold legt bei der jährlichen Kitzrettung Hand an.

 

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