Online-Fortbildung Gamswild
“Die Gamsräude in Südtirol – Wie handeln?”

21. März 2025

Der Südtiroler Jagdverband bietet heuer erstmals eine mehrteilige Online-Fortbildung rund ums Thema Gamswild an. Sie richtet sich an die Gamspirschführer des Landes sowie interessierte Jäger.

Den Auftakt machte am Dienstag, 18. März 2025 der SJV-Wildbiologe Josef Wieser mit einem Vortrag über die Gamsräude. Rund 600 Zuschauer nahmen live teil und sehr viele nutzten die Möglichkeit, im Anschluss Fragen zu stellen. Wir fassen die interessantesten für Euch zusammen.

  1. Ab welcher Anzahl von Fällen spricht man von einem Ausbruch der Gamsräude?
    Antwort: Es gibt dafür keine einheitliche Schwellenwerte. Grundsätzlich kann man von einem seuchenhaften Auftreten sprechen, wenn eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Krankheitsfällen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes auftritt. Die Fallzahlen steigen sehr rasch an, die Krankheit befällt viele Individuen in sehr kurzer Zeit. Der Befall breitet sich explosionsartig aus.
  2. Sollte man während eines Gamsräude-Ausbruchs nur stark befallene Tiere erlegen oder alle Tiere?
    Antwort: Nur stark befallene Tiere sollten erlegt werden. Die restlichen Tiere sollten geschont werden, um dem Bestand die Möglichkeit zu geben, Immunität zu entwickeln und um die natürliche Selektion zu fördern. Das Ziel ist eine Resistenzpopulation.
  3. Werden stark befallene Stücke, die erlegt werden, in den Abschussplan aufgenommen?
    Antwort: Ja, räudige Stücke, die durch Jäger erlegt werden, zählen auch für den Abschussplan. Jäger dürfen Hegeabschüsse nur im Rahmen der Sonderbewilligung tätigen. Alternativ können Gamsen auch vom Jagdaufseher erlegt werden, diese Hegeabschüsse durch den hauptberuflichen Jagdaufseher werden dem Abschussplan nicht angerechnet. Fälle von offensichtlicher Notwendigkeit werden dem Abschussplan ebenfalls nicht angerechnet.
  4. Gibt es bereits Anzeichen einer Immunisierung gegen Gamsräude in Südtirol?
    Antwort: Ja, in Gebieten, wo die Gamsräude bereits zum zweiten oder dritten Mal aufgetreten ist, gibt es deutlich weniger Verluste als beim ersten Ausbruch. Dies deutet darauf hin, dass Immunisierung bzw. Resistenz möglich ist.
  1. Ist eine Ausbreitung der Gamsräude nach Westen zu erwarten?
    Antwort: In Südtirol ist eine großflächige Ausbreitung nach Westen eher unwahrscheinlich. Es gibt dort zwar seit über 15 Jahren positive Einzelfälle, jedoch bislang keinen großräumigen Ausbruch.
  2. Gibt es spezielle Empfehlungen für Reviere, die an räudebetroffene Gebiete angrenzen?
    Antwort: In Gebieten bzw. Revieren, die an Räudegebiete angrenzen, gilt es, den Gamsbestand nachhaltig zu nutzen. Die Bestände sollten so bejagt werden, dass sich in der Strecke natürliche Sterblichkeitsmuster widerspiegeln und die Mittelklasse muss absolut geschont werden. Das Geschlechterverhältnis soll in der Strecke ausgeglichen sein.
  3. Sollte man die Jugendklasse besonders schonen oder vor allem schwache Tiere entnehmen?
    Antwort: Dies hängt von der konkreten Situation ab. Generell sollte man bei der Entnahme in der Jugendklasse moderat vorgehen. Man erkennt am äußeren Erscheinungsbild eines Tieres nicht, ob es resistent gegen Krankheiten ist. Allein die Körpergröße ist kein gutes Merkmal, da es bei Gamsen größere und kleinere Individuen gibt.
  4. Spielt das Mikroklima eine Rolle bei der Verbreitung der Gamsräude?
    Antwort: Genaue Studien dazu sind uns nicht bekannt. Man weiß allerdings, dass Räudemilben außerhalb des Wirtes nur kurz überlebensfähig sind. Bei 5°C und hoher Luftfeuchtigkeit überleben die Milben ca. eine Woche.
  5. Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Gamsräude aus?
    Antwort: Der Klimawandel beeinflusst die Verbreitung der Parasiten. Wärmeres Klima verursacht Hitzestress bei Gamsen und reduziert letzten Endes ihre Widerstandskraft. Dadurch kann das Auftreten von Krankheiten und Parasitosen begünstigt werden.
  1. Ist Inzucht ein Problem bei Gamsbeständen und würde das Einbringen von Tieren aus anderen genetischen Clustern helfen?
    Antwort: Inzucht ist grundsätzlich immer problematisch. Dadurch wird die genetische Diversität gesenkt und es kann zu Inzuchtdepression (z.B. verkürzte Unterkiefer oder sinkende Reproduktionsraten) kommen. Beim Gamswild haben wir in Südtirol aktuell, im Gegensatz zum Steinwild, keine Probleme mit Inzucht.
    Das Einbringen von Tieren aus anderen genetischen Clustern könnte theoretisch gegen die Gamsräude helfen, allerdings lassen sich die langfristigen Auswirkungen nicht abschätzen. Zudem wäre eine beträchtliche Anzahl von Individuen nötig.
  2. Könnte man die Gamsräude nicht mit Zäunen kontrollieren?
    Antwort: Zäune sind theoretisch eine Möglichkeit, allerdings nicht nachhaltig wirksam, da sie den natürlichen Austausch von Wildtieren einschränken und langfristig zu anderen Problemen führen können.
  3. Gibt es eine Impfung gegen die Gamsräude?
    Antwort: Versuche wurden durchgeführt, aber eine wirksame Impfung für wildlebende Gamsen ist in der Praxis nicht wirklich umsetzbar. Es stellt sich die Grundsatzfrage, ob eine medikamentöse Behandlung von Wildbeständen zielführend ist, da man dadurch der natürlichen Selektion entgegenwirkt.
  4. Wie lange dauert es erfahrungsgemäß, bis sich ein Gamsbestand nach einem Räudeausbruch erholt?
    Antwort: Die Erholungsphase dauert erfahrungsgemäß etwa 10 bis 15 Jahre, abhängig von Habitat, Ausgangsbestand und anderen Faktoren. Gamsen sind relativ langlebige Tiere, die durchaus 20 Jahre und älter werden können. Wichtig ist, dass der Bestand ausreichend Zeit bekommt, sich wieder natürlich zu strukturieren, mit ausreichend alten Tieren im Bestand.
  1. Sollte ein Revier mit nur wenigen gemeldeten Gamsräudefällen weiterhin regulär bejagt werden?
    Antwort: Dies ist möglich, allerdings sollte sehr moderat eingegriffen werden. Besonders die Mittelklasse und gesunde Tiere sollten geschont werden, um eine nachhaltige Bestandsentwicklung zu gewährleisten.
  2. Welche Rolle spielt die Fütterung von Gamsen in Südtirol hinsichtlich der Gamsräude?
    Antwort: Die Fütterung von Gamsen ist in Südtirol grundsätzlich verboten. Unabhängig davon gilt es zu bedenken, dass man durch Fütterungen Wild zusätzlich konzentriert wodurch die Übertragung von Krankheiten begünstigt wird.
  3. Sollte man Salzlecksteine in Räudegebieten entfernen oder behalten?
    Antwort: Salzstellen sollten entfernt bzw. nicht mehr beschickt werden. Salzstellen führen zur Konzentration von Tieren, wodurch das Übertragungsrisiko steigt.
  4. Kann man das Wildbret von stark befallenen Tieren konsumieren oder verkaufen?
    Antwort: Bei starkem Befall ist davon abzuraten, da durch Sekundärinfektionen das Wildbret qualitativ beeinträchtigt ist. Solches Wild sollte weder selbst konsumiert noch weiterverkauft werden, es gilt als nicht genusstauglich.

Hier geht’s zur Aufzeichnung des Webinars: https://www.youtube.com/watch?v=5HlLaCu_sec

Geplant sind heuer noch drei weitere Vorträge mit verschiedenen Gamswildexperten des Landes.

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